Wie ich Foursquare nutze: Kein Badge Hunter, aber Trainspotter

Foursquare Logo

Ich bin totaler „Trainspotter“: Für diesen Foursquare Badge habe ich Level 10 erreicht und das Ruhrgebiet durchfahren – oder durchgespielt? Etwas peinlich ist mir Level 3 beim Schweinshaxen-Badge, weil ich nie so ein Ding gegessen habe. Dieser Blick auf meine Foursquare Badges hat einen Grund: die „Badge Hunting“ Blogparade von Sebastian Gebert.

Viele habe ich nicht „geschossen“: Insgesamt sind es 32 runde Foursquare Badges, die ich mit zwei Accounts gesammelt habe. Ein Badge Hunter bin ich wohl nicht, weil mir die putzigen Grafiken nicht so wichtig sind – außer es gibt begrenzte Aktionen wie den „4sqDay“, „Halloween“ oder „Oh Tannenbaum“. Solche Badges versuche ich freizuschalten, aber nur, wenn ich tatsächlich am Ort bin. Ich mag es nicht, sich en passant einzuchecken oder Orte abzuarbeiten, um Badges und Punkte zu erreichen. Ich richte meine Wege nicht an Foursquare aus, sondern dokumentiere sie mit Fousquare. Deshalb sind Badges für mich kein Grund, um bei Foursquare aktiv zu sein – ohnehin finde ich das das Badge-System recht unklar: Einige allgemeine Badges haben keine Level und Expertise Badges schon, die aber nach zehn Leveln enden. Für einige Badges muss ich zunächst eine Foursquare Seite liken – deshalb habe ich noch keinen City Badge für Berlin, Amsterdam und Istanbul freigeschaltet, weil ich nicht rechtzeitig bei Foursquare Cities geklickt hatte. Und einige Bagdes sind gar nicht mehr aktiv. Für mich ein ziemliches Chaos, dem ich bisher keine Zeit gewidmet habe. Eine offizielle oder vollständige Liste der Badges scheint es nicht zu geben, um zu erfahren, dass neue Badges aktiv sind sind oder was zu tun ist, um Badges freizuschalten. Wer einen guten Tipp für mich hat – Danke!

foursquare badges foursquare badges

 

 

 

 

 

 

 

 

Mehr als die Badges mag ich die Punkte – nicht für Rekorde, aber um die kurzen Zusatzinformationen zu lesen. Ich finde es interessant und amüsant, wenn Foursquare mir verrät, dass der Mayor oder meine Freunde am Ort sind oder wie oft ich eingecheckt habe oder wann ich zuletzt einen Ort besucht habe. Das weckt fast immer schöne Erinnerungen… Und immerhin sagt mir Foursquare, dass ich heute besonders hübsch aussehe, wenn es sonst keinem Menschen auffällt.

Wie nutze ich Foursquare?

Wie erwähnt, habe ich zwei Accounts: Einen für den (Arbeits)alltag und einen fürs Reisen. Mit meinem Hauptaccount checke ich an allen Orten ein und geschäftliche Termine sowie Veranstaltungen pushe ich zu Twitter. Wenn ich mich in einer Stadt nicht auskenne, dann schaue ich gerne, welche Orte sich in der Nähe befinden oder ob ein gesuchter Ort gleich um die Ecke liegt. Und Orte, die ich gerne besuchen möchte, speichere ich auf verschiedenen Listen – vor allem seit die Funktion in der offiziellen App für Windows Phone verfügbar ist. Den Herz-Button verwende ich eigentlich nur für Check-ins von Freunden, aber herzlich selten für Orte, weil ich keinen besonderen Nutzen sehe.

Mit dem zusätzlichen Account dokumentiere ich meine Reisen ins Ausland: Dann gibt es viele Check-ins und Punkte, weil ich viele Orte zum ersten Mal besuche. Mir gefällt es, dass ich auf Reisen nicht immer notieren muss, wo ich den Tag verbracht habe, sondern nach der Rückkehr einfach Foursquare durchsuchen kann und alle Check-ins mit zusätzlichen Tools auf eine Karte pinnen oder visualisieren kann. Und über meine Reisen, die hauptsächlich nach Osteuropa führen, erscheinen auch regelmäßig Erfahrungsberichte für allesfoursquare.de

Journalisten twittern. Leider nicht.

Ich hatte die Bewerbungsfrist nicht verpasst und auch den Termin vom 3. bis 6. Oktober noch frei, deshalb konnte ich  zum ersten Mal an der n-ost-Medienkonferenz teilnehmen. Es ging in die Ukraine nach Lviv und erfreulicherweise hat das n-ost-Team den Hashtag #lviv13 für die Medienkonferenz ausgegeben und auch per Mail zum Twittern aufgefordert. Sehr gut, dass an Social Media – speziell Twitter – gedacht wurde.

Umso enttäuschender die Bilanz: Nur 149 Tweets mit dem Hashtag wurden während der Medienkonferenz veröffentlicht – also, durchschnittlich 37 Tweets pro Tag. So eine geringe Twitter-Aktivität hatte noch keine ein- oder mehrtägige Veranstaltung, die ich als Twitter-Managerin begleitet oder analysiert habe. Fehlendes Wi-fi oder teures mobiles Internet können eigentlich kein Grund für die magere Twitter-Bilanz gewesen sein. Denn die n-ost-Medienkonferenz fand überwiegend in einem Hotel statt, dass den Konferenzsaal, den Speisesaal, die Lobby und teilweise auch die Zimmer mit kostenfreien Wi-Fi ausgestattet hatte.

Auch vor und nach der Medienkonferenz  gab es nur 13 weitere Tweets seit dem 25. September. Und mich überrascht, dass eine Woche nach der Veranstaltung (noch) keine Links zu Texten, Foto oder Beiträgen bei Twitter verbreitet wurden, obwohl die teilnehmenden Journalisten in der Ukraine so fleißig recherchiert und fotografiert haben.

Noch enttäuschender ist eine Analyse der aktiven Twitterer – denn die Tweets stammten lediglich von 22 Accounts (inklusive meiner Accounts @C_Q_ für das täglich Twittern und @raendajad über meine Reisen). Zudem gehören acht Accounts zum n-ost-Team, drei Accounts zu Gästen der Podiumsdiskussionen und auch von „außerhalb“ beteiligten sich drei Accounts mit einzelnen Tweets.

Übrig bleiben nur sieben(!) twitternde Teilnehmer bei der n-ost-Medienkonferenz. Eine recht traurige Bilanz für rund 75 Journallisten, die je zur Hälfte aus Deutschland und verschiedenen osteuropäischen Ländern kamen. Somit  sind weniger als 10 Prozent der Teilnehmer bei Twitter aktiv gewesen.

Dieser nicht repräsentative Eindruck bestätigt leider, was auch Studien feststellen – zum Beispiel die  Oriella Digital Journalism Study: Deutsche Journalisten liegen bei der Twitter-Nutzung ganz hinten.

6th Annual Oriella Digital Journalism Study

Quelle: 6th Annual Oriella Digital Journalism Study – Full Report

Nur 30 Prozent der deutschen Journalisten „hantieren“ mit Twitter, unter diesem Wert liegt allein China, obwohl die Journalisten in diesem Land vor allem die Weibo Microblogging Dienste statt Twitter nutzen dürften. Weltweit ist Twitter mit knapp 60 Prozent das wichtigste Social-Web-Werkzeug für Journalisten – umso überraschender und trauriger ist die Twitter-Bilanz zur n-ost-Medienkonferenz, die mit 10 Prozent aktiven Twitterern noch unter den Werten der aktuellen Oriella Studie liegt.